Schnell kamen die ersten Interessierten und erzählten uns mit einem wärmenden Becher in der Hand von sich, ihren Erfahrungen und ihren Wünschen.
So auch die Rentnerin Sabine K. Seit der Erbauung des Bezirks lebt sie in dem Stadtteil, ein echtes Urgestein.
„Es hat sich so viel verändert in den letzten Jahren, aber richtig schön ist es geworden“ freut sie sich. Besonders schätze sie die Balance von Stadt und Natur. „Hier haben die Kinder noch Luft zum Spielen“
Aber sie nehme auch ein verloren gegangenes Miteinander wahr: „Früher gab es hier eine gute Durchmischung – da lebte der Professor neben der alleinerziehenden Mutter, man kannte sich, man hat sich geholfen“.
Jetzt sei das anders.“ Umso wichtiger ist es, kulturelle Angebote im Bezirk zu haben und die verschiedenen Kulturen sichtbar zu machen“ sagt sie. „Um die Sichtweise zu ändern und eine Gemeinschaft zu bilden. Einfach wieder mehr ins Gespräch kommen.“
Genau das ist der Ansatz des Senatsprogramms BENN - Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften. Ziel der Arbeit ist es alten und neuen Nachbar*innen in Kontakt zu bringen, um in den Vierteln rund um die Gemeinschaftsunterkünfte in Neuhohenschönhausen gemeinsam Ideen zu entwickeln und Projekte anzustoßen, die die Nachbarschaft stärken.
Sabine K. engagiert sich selbst aktiv in der Nachbarschaft. In der Hand hält sie einen Stapel mit laminierten Märchenkarten, die sie bei Vorlesestunden mit Kindern nutzt. „So etwas braucht es viel mehr“, sagt sie, und tauscht mit uns die Nummern aus – vielleicht liest sie ihre Märchen schon bald auch in unseren BENN-Räumen der Warnitzer Straße.